Als ich 1994 zum ersten Mal von der Möglichkeit hörte, mit dem Greater Manchester UK Club zu reisen, waren mein jüngerer Bruder und ich begeistert. Das Ziel? Hawaii. Wir stellten uns vor, wie wir am Waikiki Beach surften, Mai Tais schlürften und Hula-Tänzern unter dem Sonnenuntergang zusahen. Aber unsere Begeisterung war nur von kurzer Dauer – das Komitee unseres Clubs entschied, dass Hawaii zu weit sei, und entschied sich stattdessen für Frankreich als Alternative.

Frankreich ist natürlich ein wunderschönes Land, aber damals fühlte es sich zu vertraut, zu nah an – fast so, als könnten wir mit dem Bus dorthin gelangen. Mein Bruder und ich waren enttäuscht. Ich wusste nicht, dass diese Reise zu einer meiner wertvollsten Erfahrungen werden würde.

Unser erster Halt war Compiègne, etwas mehr als eine Stunde von Paris entfernt. Wir erkundeten das Château de Compiègne, die Lichtung des Waffenstillstands und machten sogar eine Bustour durch Paris. Am 21. Juni, dem längsten Tag des Jahres, wurde ich mit der Fête de la Musique bekannt gemacht, einem landesweiten Fest, bei dem sich die Straßen und Cafés mit Musikern füllten und eine unvergessliche Atmosphäre der Freude und Kultur schufen.

Unsere zweite Woche führte uns nach Remiremont, nahe der Ostgrenze Frankreichs. Aufgenommen von einem warmherzigen, jungen Paar in einem charmanten Steinhaus auf einem Hügel, erlebte ich den gemächlichen Rhythmus des französischen Lebens – Frühstück im Garten, Abendessen, das sich bis zum Schlafengehen erstreckte, und lebhafte Diskussionen darüber, warum Mikrowellenherde in einer französischen Küche nichts zu suchen hatten. Wir erkundeten das Elsass mit seiner deutsch geprägten Architektur und Épinal, bekannt für seine farbenfrohen Holzschnittillustrationen von Märchenbuchfiguren.

Einer der atemberaubendsten Momente ereignete sich während eines Abschiedsessens auf einem Hügel mit Blick auf ein weites grünes Tal. Während wir zu Abend aßen, rollte ein Sommergewitter über die Landschaft und erfüllte den Himmel mit dunklen Wolken, Blitzen und fernem Donnergrollen. Es war ein spektakulärer Anblick – eine Erinnerung daran, wie Reisen uns auf unerwartete Weise überraschen und bewegen kann.

Friendship Force hat mich in über 20 Länder geführt, aber diese Reise bleibt eine meiner Lieblingsreisen. Es hat mir gezeigt, dass die wahre Magie des Reisens nicht nur mit dem Reiseziel zu tun hat – es geht um die Menschen, die Kultur und die Momente, die uns noch lange nach dem Ende der Reise in Erinnerung bleiben.

ein Stadtplatz mit Brunnen und Blumen

Remiremont, Frankreich. Bildnachweis: Xavier Grandmougin

 

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